23.05.2024

Status-Quo: Digitalisierung im Handwerk

Wie digital ist das Handwerk heute? Das ifh Göttingen veröffentlicht Studie zum aktuellen Stand, zu Digitalsierungshemmnissen und -antreibern.

    Die digitale Transformation bleibt ein zukunftsweisendes Handlungsfeld für das Handwerk, wobei Relevanz und tatsächliche Umsetzung über Gewerke hinweg sehr unterschiedlich aus­gestal­tet und letztlich betriebsspezifisch zu betrachten sind.

    Ein dynamischerer Transformationsprozess im Handwerk wird u.a. gehemmt durch einen schwachen externen Anpassungsdruck in guter konjunktureller Lage, knappe (Personal-) Res­sourcen zur Umsetzung und Fortbildung, zunehmende bürokratische Pflichten und eine man­geln­de Aussicht auf eine erfolgreiche Betriebsübergabe.

    Dagegen werden Digitalisierungsmaßnahmen u.a. angetrieben durch eine breite gesell­schaft­liche Akzeptanz digitaler Prozesse, ein sich veränderndes Marktumfeld im Zuge der Verbreitung generativer KI, zunehmende Angebote handwerksspezifischer Lösungen durch neue externe Dienstleister und staatliche Förderprogramme.

    Der Forschungsbericht "Digitalisierung im Handwerk zwischen Zettelwirtschaft und KI: Eine Status Quo-Analyse" widmet sich diesem Spannungsfeld aus Hemmnissen und Treibern der Digitalisierung und beschreibt den Status Quo, die aktuelle Förderlandschaft sowie mittelfristige Entwicklungen hinsichtlich der Digitalisierungs- und KI-Bemühungen im Handwerk. Die Studie stellt Erkenntnisse aus der bestehenden Forschungsliteratur den Erfahrungen von Digitalisie­rungsbeauftragten für Innovation und Technologie (Digi-BIT) gegenüber und analysiert so Trends, Treiber und Hemmnisse hinsichtlich der Digitalisierung im Handwerk.

    Die Interviews bestätigen ein weiterhin hohes Potenzial für Digitalisierungsmaßnamen im Hand­werk, wobei die Bedürfnisse der Betriebe – z.B. in Abhängigkeit zur Betriebsgröße – sehr unter­schied­lich ausfallen. Drei wesentliche Handlungsfelder zur Realisierung dieses Potenzials werden identifiziert:

    (I) Informations- und Austauschveranstaltungen, um einen Wissensaustausch zu ermöglichen und beispielhafte Betriebe mit unterschiedlichem Digitalisierungsfortschritt sichtbar zu machen.

    (II) Branchen- und betriebsspezifische Fördermaßnahmen, welche den heterogenen Ausgangs­situationen durch eine hohe Flexibilität gerecht werden und insbesondere für kleine Betriebe einen Einstieg in Digitalisierungsmaßnahmen ermöglichen.

    (III) Nutzung sozialer Medien zur Modernisierung der Außendarstellung von Handwerksbetrieben und zur Steigerung ihrer Attraktivität für Fachkräfte, Betriebsübernahmen und Kunden.

    Ansprechperson:
    Dr. Lukas Meub
    Tel.: 0551-39-34884
    E-Mail: lukas.meub(at)wiwi.uni-goettingen(dot)de

    Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk (ifh)

    Weitere Informationen auf der Homepage des Instituts:

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