Azubigewinnung das Top-Thema für die Klimahandwerke
Welche grundlegenden Weichen müssen gestellt werden, um mehr Schulabgängerinnen und Schulabgänger für das Handwerk zu interessieren? Auf dem SHK-Kongress des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern vom 11. bis 13. Juli 2024 in Passau berichtete Dr. Andrea Greilinger, stellvertretende Geschäftsführerin des LFI München, über Erkenntnisse aus ihrer entsprechenden Studie.
Für ein Heben des Ansehens des Handwerks in der Gesellschaft müssen alle Bildungsschichten erreicht werden, v. a. aber Abiturienten sowie deren (Akademiker-)Eltern. Die Studie zeigt, dass Gymnasiasten im Vergleich zu Mittel- und Realschülerinnen und -schüler deutlich schlechter über den beruflichen Bildungsweg informiert sind und dadurch dessen Potentiale und Möglichkeiten vermutlich unterschätzen. Vielmehr vertreten sie die Meinung, sich über den beruflichen Bildungsweg nicht dasselbe gesellschaftliche Ansehen und dieselben Verdienstmöglichkeiten aufbauen zu können, wie mit einem Studium. Das Zwei-Klassen-Denken bezogen auf den akademischen versus beruflichen Bildungsweg ist sicher ein starker Treiber in Richtung einer akademischen Karriere und kann nur durch viel Informationsarbeit und gute Kampagnen aufgebrochen werden.
Weiterhin zeigt die Studie, dass es attraktive Ausbildungsbetriebe braucht, um in Zukunft genügend Fachkräfte anzuziehen. Handwerksbetriebe mit hoher Vergütung nach Abschluss der Ausbildung sind aus Sicht der Schülerinnen und Schüler besonders begehrte Arbeitgeber. Auch Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten stehen bei den befragten Schulabgängerinnen und Schulabgängern hoch im Kurs. Zudem müssen Betriebe respektieren, dass junge Leute neben der Arbeit ein starkes Freizeitbedürfnis haben und vorwiegend zu Ausbildungsbetrieben gehen möchten, in denen dieses Freizeitbedürfnis z. B. durch geregelte Arbeitszeiten gesichert ist.
Ansprechperson:
Dr. Andrea Greilinger
Tel.: +49 (0)89 - 51 55 60 – 84
Mail: greilinger(at)lfi-muenchen(dot)de
Ludwig-Fröhler-Institut (LFI) für Handwerkswissenschaften
Weitere Informationen auf der Homepage des Instituts: