Berufliche Bildung stärkt Innovationskraft
Ein neuer Aufsatz des ifh Göttingen untersucht, wie Beschäftigte mit Qualifikationen aus dem Berufsbildungssystem – etwa dual ausgebildete Fachkräfte, Meister oder Techniker – im Vergleich zu Akademikerinnen und Akademikern zu Innovationsaktivitäten im Verarbeitenden Gewerbe beitragen. Auf Basis von Individualdaten zeigt die Studie wie erwartet, dass Hochschulabsolventen den Forschungs- und Entwicklungsbereich dominieren, beruflich Qualifizierte jedoch in allen Phasen betrieblicher Innovationsprozesse wichtige Beiträge leisten. Beschäftigte mit dualer Ausbildung sind insbesondere in der Umsetzung neuer Technologien aktiv, während Meister und Techniker – ähnlich wie akademisch Qualifizierte – an der Entwicklung neuer Ideen und kreativer Lösungen beteiligt sind und dabei als wichtige Brücke zwischen F&E und Produktion fungieren. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen, beispielsweise aus dem Handwerk, in denen Unternehmerinnen, Unternehmer und Beschäftigte oft mehrere Aufgaben gleichzeitig übernehmen, entfaltet diese Vielseitigkeit ein hohes Innovationspotenzial. Damit verdeutlicht der Beitrag, dass Innovation im Verarbeitenden Gewerbe nicht zuletzt durch das Zusammenspiel beruflicher und akademischer Kompetenzen getragen wird.
Der Aufsatz ist in der internationalen Fachzeitschrift Economics of Innovation and New Technology erschienen und liefert wichtige Impulse für die Bildungs- und Innovationspolitik: Berufliche und akademische Bildung sollten als komplementäre Säulen eines starken Innovationssystems verstanden und gezielt miteinander verknüpft werden.
Ansprechperson:
Dr. Jörg Thomä
Tel.: +49 (0)551 34886
E-Mail senden
Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk (ifh)
Weitere Informationen auf der Homepage des Instituts: