23.05.2024

Validierung leistet Beitrag zur Fachkräftesicherung

Das FBH zeigt anhand empirisch fundierter Analysen des Wirkungspotenzials, wie die abschlussorientierte Validierung zum Gewinn für Teilnehmende und Betriebe werden kann.

    Das volle Potenzial von erwachsenen Personen mit langjähriger, einschlägiger Berufserfahrung zu heben, kann einen Beitrag leisten, um den hohen Fachkräftebedarf in Deutschland zu decken. Dies umfasst sowohl Personen im Alter von über 25 Jahren ohne formalen Abschluss als auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, die nicht mehr in ihrem ursprünglichen Beruf tätig sind und daher keinen anerkannten Abschluss in ihrem Tätigkeitsfeld vorweisen können.

    Durch die abschlussbezogene Validierung können diese Personen ihre beruflichen Kompetenzen zertifizieren lassen und dadurch für sich selbst und (potenzielle) Arbeitgeber sichtbar machen. Im Rahmen der BMBF geförderten Projekte ValiKom und ValiKom Transfer wurde (im Zeitraum von 2015 bis 2024) ein solches Validierungsverfahren entwickelt und erprobt.

    Die wissenschaftliche Begleitforschung zum Projekt zeigt, dass die Validierung sowohl für die Teilnehmenden wie auch für Unternehmen Potenziale birgt: Ausgehend von einer zuvor oft als begrenzt wahrgenommenen Ausgangssituation gewinnen Teilnehmende nach ihrer (subjektiv) erfolgreichen Teilnahme an Selbstbewusstsein und blicken optimistischer in ihre berufliche Zukunft. Diese selbstwertsteigernde Erfahrung und die mit der Anerkennung der erbrachten Leistung einhergehende Zufriedenheit motiviert die Teilnehmenden zur beruflichen Weiterentwicklung. Der kürzlich in der bwp@ erschienene Beitrag "Validierung als (zweite) Chance zur beruflichen Entwicklung" widmet sich diesem Thema ausführlicher.

    Den Betrieben ermöglicht das Validierungsverfahren wiederum, Mitarbeitenden Anerkennung und Wertschätzung zu zeigen, sie zu stärken und gezielt zu fördern. Die Bestätigung des eigenen Könnens und die bedarfsorientierte Unterstützung seitens der Unternehmen steigern die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden, wodurch die Bindung gestärkt werden kann. Die Validierung kann damit auch als zusätzliches Instrument dienen, um den innerbetrieblichen Fachkräftebedarf langfristig zu decken. Dieser Perspektive widmen sich eine Kurzzusammenfassung der betrieblichen Vorteile und ausführlicher ein Bericht zu den betrieblichen Nutzenperspektiven auf die Validierung.

    Im wechselseitigen Zusammenspiel der Teilnehmenden- und Unternehmensaktivitäten lässt sich damit das empirisch fundierte Win-Win-Wirkungspotenzial der Validierung belegen. Die berufsabschlussbezogene Validierung leistet somit einen quantitativen und qualitativen Beitrag zur Fachkräftesicherung.

    Alle Zusammenfassungen und Berichte der wissenschaftlichen Begleitung sind hier zu finden.

    Ansprechpersonen:
    Dr. Sarah Wirtherle
    0221/470-1881
    sarah.wirtherle@uni-koeln.de

    Laura Müller-Werth
    0221/470-2582
    laura.mueller-werth@uni-koeln.de

    Forschungsinstitut für Berufsbildung (FBH)

    Weitere Informationen auf der Homepage des Instituts:

    zur FBH-Website