Internationales Interesse an Forschung zu deutschem Handwerk

Das Ludwig-Fröhler-Institut hat im vergangenen Jahr im Auftrag der Handwerkskammer für München und Oberbayern eine empirische Untersuchung zum Working Capital Management in kleinen Handwerksbetrieben durchgeführt. Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Fragestellung, in welchem Ausmaß grundlegende Maßnahmen des Working Capital Managements in kleinen Handwerksbetrieben verbreitet sind und ob deren Anwendung auch unter stark begrenzten zeitlichen wie finanziellen Ressourcen rentabel möglich ist.

Die Ergebnisse basieren auf einer quantitativen Befragung unter bayerischen Handwerksbetrieben und zeigen einen vergleichsweise hohen Verbreitungsgrad aller betrachteten Maßnahmen des Working Capital Managements. Ferner belegt die Untersuchung einen signifikant positiven Einfluss betriebswirtschaftlicher Vorbildung einzelner Mitarbeiter auf den Verbreitungsgrad aller Working Capital Management-Maßnahmen. Ein Zusammenhang zwischen Anwendungsgrad und genereller Mitarbeiterzahl der Betriebe konnte hingegen nicht festgestellt werden. Zusätzlich konnte ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen dem Einsatz elementarer Instrumente des Working Capital Managements und der betrieblichen Liquidität und Profitabilität nachgewiesen werden. Auch in kleinen Betrieben mit stark eingeschränkten Ressourcen ist demnach die Implementierung eines strukturierten Working Capital Managements kosteneffizient möglich und trägt nachhaltig zum Unternehmenserfolg bei.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden kürzlich in englischer Sprache im Journal of Small Business & Entrepreneurship veröffentlicht. Diese Publikation belegt den großen Stellenwert, der dem Thema Working Capital Management im Speziellen sowie genereller Forschung zu deutschen Handwerksbetrieben auch international beigemessen wird.

Die Publikation "Working capital management routines in small German craft businesses: an empirical study of the drivers of implementation" von Benedikt Tratt ist hier abrufbar.

Der Zugriff ist für Abonnenten der Zeitschrift und Personen mit institutionellem Zugang kostenfrei, für externe Leser hingegen kostenpflichtig. Daher sei an dieser Stelle zusätzlich auf die deutsche Version der Publikation verwiesen, die auf der Internetseite des Ludwig-Fröhler-Instituts zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.

Ansprechpartner:
Benedikt Tratt
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