Emotionale Bindung prägt Entscheidungen im Handwerk
Sozioemotionale Werte (SEW), also emotionale Bindungen, familiäre Identifikation oder Traditionsbewusstsein, haben großen Einfluss auf strategische Entscheidungen in familiengeführten Handwerksbetrieben.
Eine aktuelle Studie des LFI zeigt: Wer stark an den eigenen Betrieb gebunden ist, neigt eher dazu, auch in aussichtslosen Situationen weiter zu investieren – häufig mit der Absicht, den eigenen emotionalen Wertverlust zu vermeiden. Gleichzeitig steigt mit hohem SEW auch die Wahrscheinlichkeit, nach einem Scheitern erneut ein Unternehmen zu gründen.
Interessant ist zudem die Rolle der Angst vor dem Scheitern: Sie kann in kritischen Momenten zu rationalerem Verhalten führen, etwa indem sie einer Eskalation des Commitments entgegenwirkt. Umgekehrt senkt eine starke Selbstzuschreibung von Verantwortung die Bereitschaft zum unternehmerischen Neustart.
Die Studie bietet neue Perspektiven für Betriebsinhaber und Unterstützungsstrukturen und zeigt, wie emotionale Dynamiken wirtschaftliches Handeln im Handwerk beeinflussen.
Ansprechperson:
Felix Bachner
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Ludwig-Fröhler-Institut (LFI) für Handwerkswissenschaften
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