19.12.2024

Neue Geschäftsfelder und Wettbewerbsvorteile durch 3D-Drucker

In einer Umfrage des itb Karlsruhe wurden Konditorinnen und Konditoren nach ihren Erfahrungen, Wünschen und Erwartungen zur 3D-Druck-Technologie befragt. Die Ergebnisse liegen nun vor.

    Für das Lebensmittel- und speziell das Konditorhandwerk stellt der 3D-Druck eine vielverspre­chende Technologie dar. Er ermöglicht neben der Erstellung von innovativen Produkten eine vollständige Neu­gestaltung von Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen.

    Das BMBF-Forschungsprojekt "3D-Druck im Lebensmittelhandwerk" (3DiH) zielt auf die Entwicklung einer web­basierten Plattform als 3D-Druck-Wertschöpfungsnetzwerk (digitaler "Marktplatz") für die Ver­netzung der wesentlichen Stakeholder wie Konditorei-Betriebe, 3D-Druck-Dienstleistungsunternehmen, Gastronomie und Hotellerie sowie geschäftliche oder private Endkundinnen und Endkunden.

    Um die Bedarfe einer der wesentlichen Zielgruppen – dem Konditorhandwerk – zu erfragen, wurde im September und Oktober eine Online-Befragung durchgeführt. Die Auswertung zeigt, dass alle Teil­nehmen­den bereits vom Thema 3D-Druck gehört haben, konkrete Erfahrungen aber hauptsächlich im Bereich des 3D-Drucks mit Polymer gemacht wurden. Viele stehen dem Thema aufgeschlossen gegen­über, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeiten für die eigene Nutzung im Betrieb. Weniger interessiert scheinen die Befragten am Anbieten von Dienstleistungen rund um den 3D-Druck. 

    Die Mehrheit der Teilnehmenden sieht Zukunftspotenziale in der Erschließung neuer Geschäftsfelder und in Wettbewerbsvorteilen durch die Nutzung des 3D-Drucks. Neue Geschäftsfelder werden beispielsweise in der Realisierung individueller Kundenwünsche, dem Formenbau sowie der Herstellung von Werbe­artikeln/-präsenten gesehen. Wettbewerbsvorteile werden u. a. in folgenden Punkten gesehen: (Regiona­les) Alleinstellungsmerkmal ("Neue Nischen besetzen"), Vorreiterstellung  ("[…] Pionier!"), Erschließung neuer Kundengruppen und Geschäftsfelder, Flexibilisierung der Produktion, Individualität der Produkte, Erweiterung des Sortiments und Nischenproduktion ("[…] Sammlerstücke durch Limitierung der Auflage, saisonal wechselnd").


    Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung eines digitalen Marktplatzes ein, der aktuell vom Projekt reali­siert wird. Mittels dieses Marktplatzes sollen in Zukunft neuartige Dienstleistungen und Produkte in Auf­trag gegeben und in die Breite getragen werden können. Außerdem kann im Austausch mit anderen oder über Schulungsmaterial neues Wissen rund um den 3D-Druck erworben werden.

    Zukunftspotenzial und Wettbewerbspotenzial durch den 3D-Druck

    Zukunftspotenzial und Wettbewerbspotenzial durch den 3D-Druck

    Das Verbundprojekt wird von der RWTH Aachen - Lehrstuhl Digital Additive Production (DAP) in Aachen (als Konsortialführer), dem itb Karlsruhe, dem Zentrum für Ernährung und Gesundheit der HWK Koblenz (ZEG) in Koblenz, der trinckle 3D GmbH in Henningsdorf/Berlin, der Print4Taste GmbH in Freising, der Konditorei Café Baumann in Koblenz, der Confiserie Reichert in Berlin und der Konditorei Madame Gâteaux in Stollberg durchgeführt. Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts "Handwerk 4.0: digital und innovativ" und wird gefördert vom BMBF.

    Weitere Informationen zum Projekt sind hier verfügbar.

    Ansprechperson:
    Dr. Esther Stern
    Tel.: 0721/93103-22
    E-Mail senden

    Institut für Betriebsführung im DHI e.V. (itb)

    Weitere Informationen auf der Homepage des Instituts:

    zur itb-Website